Helene Szebroswki (Lübecker TS), Jette Dienst, Alice Kühnel (beide BG Ostholstein), Avalie Harder (Husumer SV), Leif Prieß (TSV Kronshagen), Mehmet Alkan, Christopher Krisch, Ismaila Ceesay (alle Kieler TB)
Auch in diesem Jahr nahmen die 3x3-Auswahlen des BVSH am Sichtungsturnier für die zukünftige U17-Nationalmannschaft in Bad Hersfeld teil. Vom 19. – 22.09. galt es, den Zieljahrgang 2008 zu präsentieren und die Bundestrainer zu überzeugen.
Am Anreisetag stand statt des üblichen Athletik-Tests nur eine Trainingseinheit unter den Augen der 3x3-Disziplintrainern auf dem Programm. Da immer zwei Landesverbände zugleich in der Halle trainierten, wurde noch je ein kurzes Freundschaftsspiel gegen die NBV-Kader gespielt. Wir waren eigentlich auf Grund der in der Bahn bestandenen Kämpfe mit Passagieren der 1. Klasse, die da meinten, einer geänderten Wagenreihung folgend, einen Fußmarsch mit teils riesigem Gepäck durch den gesamten Zug machen zu müssen, gut vorbereitet, mussten aber der größeren Physis der NBVTeams letztlich Tribut zollen.
Das diesjährige Quartier lag fast niveaugleich zur Spielstätte im Zentrum und ersparte uns die letztjährigen mühseligen Wanderungen über den Friedhof hoch auf den Frauenberg. Wer jetzt aber glaubt, irgendetwas – z.B. Abendessen im Zentrum – ginge schneller, der irrt. Also hieß es hungrig zum Trainertreffen zu gehen. Der scheidende Jugendsekretär, Uwe Albersmeyer, begrüßte zusammen mit dem 3x3-Disziplinchef, Matthias Weber, und den beiden 3x3-Disziplintrainern (Robert Birkenhagen, Samir Suliman) die erneut größer gewordene Gruppe der LV-Trainer. Nach einem kurzem Rückblick auf die Erfolge des Sommers (Olympia-Sieg der 3x3-Frauen, U23-Weltmeisterschaft der Männer) ging es um die Organisation des kommenden Turniers sowie der damit verknüpften sportlichen Anforderungen.
Tag 1 (20.09.24) sah dann eine sehr gut aufgelegte BVSH-Auswahl m08, die zwar das erste Spiel gegen Hessen 1 in Overtime mit einem nur halbherzig verteidigten 2er verlor (20 – 18), sich dann aber berappelte und gegen Hamburg (17 – 14) und Bayern 1 (19 – 18) sehr gut, weil variabel, spielte. Entsprechend wurde der Tag auf Platz 5 abgeschlossen.
Die Mädchen konnten diesbzgl. nicht mithalten. Mit Helene war zwar eine erfahrene Spielerin aus dem Vorjahr dabei, aber andererseits mit Alice und Avalie auch zwei Spielerinnen des jüngeren Jahrgangs. Wenig Kadererfahrung – der Jahrgang w09 hat ja auch kein PfT gespielt – wenig Spielerfahrung insgesamt sowie eine deutliche körperliche Unterlegenheit stellten die Mädchen vor erhebliche Probleme. Der Tag wurde nach Niederlagen gegen Hamburg (7 – 14), Niedersachsen (6 – 15) und Hessen 1 (5 – 17) auf dem 13. Platz beendet. Positiv hervorzuheben bleibt: kein Spiel wurde mit Punkthöchstzahl der Gegnerinnen beendet, in die Verteidigung haben die Mädchen sich reingekniet!
Die abendliche Trainerbesprechung sah einen höchst erregten Disziplinchef und 3 DBB-Trainer, die den anwesenden LV-Coaches eindringlich ihre Sicht auf die besonderen Ansprüche im 3x3 vermittelten. Dies wurde an die Teams weitergegeben und der 2. Tag zeigte dann ein deutlich höheres Spielniveau. Abgelegt werden mussten viele Selbstverständlichkeiten aus dem 5 – 5, als da u. a. sind: strukturierte Hilfen mit Vorrotationen, Zeitspiel, nachlässige Verteidigung an der Distanzlinie … .
Die Ergebnisse der Jungen: 12 – 13 gegen Hamburg, 12 – 19 gegen Rheinland-Pfalz (mit einem ProA-Spieler) und 14 – 17 gegen Niedersachsen. Das Spiel gegen Hamburg hat dann doch viel Selbstvertrauen gekostet und wurde nur verloren, weil wir von der Freiwurflinie schwächelten und in den letzten 5 Sekunden nach unnötiger Vorrotation einen offenen 2er kassierten. Insgesamt beendeten wir den 2. Tag auf dem 14. Platz.
Die Mädchen hatten am 2. Tag vier Spiele und schlossen ihre Gruppe auf dem letzten Platz ab, wurden aber insgesamt Zwölfter des Tages, da NBV 2 weniger Punkte erzielte. Zwei engen Spielen gegen Sachsen (13 – 15) und Hessen 2 (12 – 15) standen deutliche Niederlagen gegen WBV 2 (8 – 18) und gegen den späteren Finalisten Baden-Württemberg (9 – 21) zu Buche. Bzgl. des Scorings konnten sich die Mädchen deutlich gegenüber dem Vortag steigern (10,7 Pts/G zu 6 Pts/G). Es machte sich aber das Fehlen eines Go-to-Guys – im letzten Jahr war dies Jordis Hansen, die dafür ja auch mit einer Nominierung für das Sichtungscamp belohnt wurde und dort den Sprung in den NK2-Kader schaffte.
Am 3. Tag ging es dann sehr früh los: Um 9.10 Uhr starteten die KO-Spiele bei den Jungs, die Mädchen zogen dann um 10.00 Uhr nach. Für die Veranstalter eine Herausforderung insofern, als die Spielflächen nachts vor Tauniederschlag geschützt werden mussten und entsprechend mit Folien abzudecken waren.
Als Delegationsleitung waren dann natürlich auch einige Kleinigkeiten zu regeln und dies nach einer Videofortbildung bei Robert Birkenhagen bis ca. 23.30 Uhr tags zuvor: Frühstück ab 6.30 Uhr, anschließend Zimmerabnahme und Abgabe des Gepäcks im Hotel, Vereinbarung bzgl. der späteren Duschgelegenheit und immer wieder die Ermahnung, wichtige Dinge in die Sporttasche zu sortieren, damit man nicht zurücklaufen müsse – hätte fast geklappt … .
Die Jungen mussten um 9.35 Uhr gegen Bayern 1 ran (14. Platz gegen 3. Platz des Vortages). Schnell lag das Team gegen die körperlich überlegenen Bayern zurück, kämpfte sich zweimal auf Augenhöhe ran und mussten sich am Ende ärgerlicherweise mit 16 – 21 (eben 21 durch einen 2er) geschlagen geben. Um 10.25 Uhr bei deutlich höheren Temperaturen durften sich die Mädchen gegen WBV 1 versuchen – 5. Platz gegen 12. Platz des Vortags. Das Spiel wurde leider vorzeitig beim Spielstand von 21 – 6 beendet. Anschließend standen dann natürlich wichtige Entscheidungen an: Welche der vielen inzwischen befreundeten Teams galt es zu unterstützen, wo würden die spannendsten Spiele stattfinden, wann wäre die beste Zeit zum Duschen, wer kümmert sich um die Rückgabe der liebgewonnen Getränkekisten und rückt die fehlenden Flaschen raus, Mittagessen wann und mit welchem Team zusammen? Letztlich galt es vieles unter einen Hut zu bringen um rechtzeitig zu dem Finalspielen und der anschließenden Nomierung zu erscheinen. Irgendwie hat es geklappt: Leif Prieß wurde für das Sichtungscamp nominiert, die Züge bis Hamburg waren fast pünktlich und hatten die richtig Wagenreihung. In Hamburg wurden dann die Mädchen verabschiedet, während die Jungen den Weg nach Kiel nahmen, um in Pinneberg zu scheitern. Streckensperrung in Elmshorn wegen eines E-Scouters im Gleisbett: Lok beschädigt, der Verdacht auf Personenschaden bestätigt sich später nicht. Viel später kamen wir dann Dank der Unterstützung zweier Elternteile in Kiel an.
Leif Prieß